„Gemeinsam reden über jemanden, der nicht dabei ist – tut doch jeder, oder?“
Warum lästern wir?
Ist das Lästern schlimm?
Was bedeutet über jemanden zu lästern?
Wie kann man sich das Lästern abgewöhnen?
Fragen von Heldinnen
„Sara, bitte jetzt kein Coaching! Ich will nur lästern und deine Meinung als Freundin!“ So, oder so ähnlich reagieren meine Freundinnen, wenn sie mit mir über ein privates Thema reden wollen und sich solidarisch mit mir verbinden wollen. Ja, mein berufliches Ohr reagiert manchmal schneller als ich denke. Manchmal bin ich verleitet auch im privaten Umfeld, meine Berufsbrille aufzuhaben. Beim letzten Mal als eine Freundin so ganz direkt ihr Bedürfnis nach Lästern, und austauschen geäußert hat, bin ich innerlich dem Wort lästern nachgegangen. Was schwingt da mit, wenn wir lästern wollen?
Warum lästern wir?
Wir Menschen haben das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Das gemeinsame lästern, schweißt zusammen, zumindest vordergründig. Ebenso hilft es meine eigene Realität und meine eigene Wahrheit mit den anderen Wahrheiten und Realitäten abzugleichen und so mir selbst eine Meinung bilden zu können.
Wenn wir lästern, um unsere Macht auszubauen und anderen Menschen zu schaden, dann ist auch das Ausüben von Manipulation an diesem Punkt zu erwähnen, denn gerade das ist natürlich im beruflichen Kontext nicht zu unterschätzen.
Ist das Lästern schlimm?
Für die „Opfer“ ist es immer schlimm, egal ob es nur oberflächliches Reden oder wirkliches manipulativen Schaden. Was den Grad des Schadens angeht, hilft mir die Überlegung, würde ich das nun auch sagen, wenn die betreffende Person im Raum wäre und was würde ich denken, wenn das Gleiche über mich gesagt wird? Diese zwei Fragen, finde ich auch wichtig um eben nicht in die Macht, Manipulationsfalle zu treten.
Was bedeutet über jemanden zu lästern?
Es bedeutet, dass ich in dem Moment, in dem ich mitmache, automatisch mich dafür entscheide, mich mit anderen zu verbünden und das strahlt aus. Je, nachdem worauf ich meinen Fokus lenke auch in meinen Taten, das strahle ich auch nach außen aus. Deswegen gibt es auch verschiedene Lösungen wie ich mit der Situation, wenn ich sie denn meiden will, lösen kann. Ich kann mich aktiv wehren, und dagegen reden und mahnen. Oder ich kann einfach weggehen und mich der Situation entziehen. Beides hat eine Wirkung und ist ein Statement.
Wie kann man sich das Lästern abgewöhnen?
Ich empfehle hier ebenfalls sich selbst drei Fragen zu stellen.
- Ist das, was ich sagen will, auch wirklich wahr?
Bedeutet, verdrehe ich gerade die Wahrheit um andere zu schaden. Weiß ich, dass das, was ich hier erzähle, auch wirklich der Wahrheit entspricht oder gebe ich Gerüchte weiter. Kann ich sicher sein, dass meine Wahrheit auch die Wahrheit der anderen ist?
2. Ist das, was ich sagen will, gut?
Ist die Aussage, die ich über einen anderen treffe, für ihn oder mich gut? Oder schade ich mit meiner Aussage, den anderen oder mich selbst? Wenn ich Schaden anrichte mit meiner Aussage, dann muss ich mir bewusst machen, dass ich bewusst zur Täterin werde. Und manchen Schaden kann ich noch gar nicht absehen, daher ist dieser Punkt tatsächlich notwendig zu beachten.
3. Bringt es den anderen weiter?
Gerade die Frage, nach der Dienlichkeit, ist das schwierigste Sieb, denn ich anwenden kann. Denn diese Frage muss ich vielfach mit Nein beim Lästern beantworten, denn ich lästere ja nicht, weil es dem anderen dient, sondern weil es mir dient. Mich besser oder machtvoller zu fühlen.
Wenn ich also bevor ich ins Lästern einsteige, diese drei Siebe durchgehe, dann muss ich ehrlich zugeben, ist in der Regel ein Lästern nicht mehr möglich. Und ich selbst denke, das ist gut so, denn so werden meistens eigene und fremde Verletzungen vermieden.
Weggabelung
Für heute sind wir an der Weggabelung angekommen.
Wenn du unser Gespräch, nicht nur lesen, sondern auch hören willst, dann klicke gerne unten auf Play und erlebe das HeldinnenPodcast zum Thema – Lästern.
Wenn du spürst, ich möchte an diesem Punkt weiter an mir arbeiten. Dann buche dir doch direkt ein kostenloses Orientierungsgespräch und lass uns deine nächsten Schritte auf dem Heldinnenweg gemeinsam gehen.
Falls du dich dafür entscheidest, für heute allein weiterzugehen, dann wünsche ich dir alles Gute, fang an zu strahlen – bis zum nächsten Spaziergang.
Deine Heldinnenbegleiterin Sara
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